Was ist „Edit on Windows“?

„Edit on Windows“ ist ein minimalistischer Texteditor, der über den Befehl edit im Windows-Terminal aufgerufen wird. Mit weniger als 250 KB Größe bietet er dennoch zahlreiche Funktionen:

  • Modeless Interface: Keine verschiedenen Modi wie bei Vim – alle Befehle sind direkt verfügbar.

  • Multi-Datei-Unterstützung: Mit Ctrl + P können mehrere Dateien geöffnet und zwischen ihnen gewechselt werden.

  • Erweiterte Suchfunktionen: Suchen und Ersetzen mit Unterstützung für reguläre Ausdrücke und Groß-/Kleinschreibung.

  • Zeilenumbruch: Automatischer Zeilenumbruch für bessere Lesbarkeit.

  • Tastenkombinationen: Alle Menüoptionen sind über Tastenkürzel erreichbar.

Der Editor wurde entwickelt, um die Lücke zu schließen, die durch das Fehlen eines integrierten CLI-Editors in 64-Bit-Versionen von Windows entstanden ist. Frühere 32-Bit-Versionen enthielten noch den MS-DOS-Editor.

Warum ein neuer Editor?

Microsoft erkannte die Notwendigkeit eines benutzerfreundlichen Editors für die Kommandozeile, insbesondere für Entwickler, die nicht mit den Eigenheiten von Vim vertraut sind. Durch die Entwicklung eines modeless Editors wollte Microsoft die Einstiegshürde senken und gleichzeitig eine leistungsfähige Alternative bieten.

Vergleich mit anderen Editoren

FunktionEdit on WindowsVimNano
ModellModelessModalModeless
Größe<250 KB~1 MB~500 KB
LernkurveFlachSteilFlach
Mehrdateien-UnterstützungJaJaEingeschränkt
Reguläre AusdrückeJaJaNein
PlattformWindows 64-BitPlattformübergreifendPlattformübergreifend

Integration in die Entwicklerumgebung

„Edit on Windows“ wird über das Windows Insider-Programm eingeführt und ist Teil von Microsofts Bestrebungen, die Entwicklererfahrung unter Windows zu verbessern. Zusätzlich wird „Windows Dev Home“ in „Advanced Windows Settings“ umbenannt, um Entwicklern erweiterte Steuerungsmöglichkeiten direkt in den Windows 11-Einstellungen zu bieten, einschließlich der Integration von GitHub in den Datei-Explorer.

Open-Source-Engagement von Microsoft

Microsoft setzt verstärkt auf Open Source und hat in den letzten Jahren mehrere Projekte in diesem Bereich gestartet:

  • Visual Studio Code: Ein plattformübergreifender Editor, der auf dem Monaco-Editor basiert.

  • Azure Cloud Shell Editor: Ein browserbasierter Editor, der ebenfalls den Monaco-Editor nutzt und direkt in Azure Cloud Shell integriert ist.

  • GitHub Copilot für Eclipse: Eine KI-gestützte Codevervollständigung, die nun auch für die Open-Source-IDE Eclipse verfügbar ist.

Fazit

Mit „Edit on Windows“ bietet Microsoft einen schlanken, benutzerfreundlichen und leistungsfähigen Texteditor für die Kommandozeile an. Er richtet sich an Entwickler, die eine einfache Alternative zu komplexeren Editoren suchen, ohne auf wichtige Funktionen verzichten zu müssen. Durch die Open-Source-Verfügbarkeit und die Integration in die Windows-Entwicklerumgebung zeigt Microsoft erneut sein Engagement für die Entwickler-Community.

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